Ein Manifest ohne Zukunft - weil die Evolution keinen Stillstand kennt
(Ein Manifest, das kein Manifest sein will)
Vorspiel 1. Akt: Ein Mensch im Spiegel
Wenn ein Mensch sagt:
Ich konstruiere Systeme, weil ich mein Inneres nicht verstehe.
Ich strebe nach Kontrolle, weil mich mein Chaos fürchtet.
Ich rede von Singularität, weil ich nicht glauben kann, dass jemand mich einfach so liebt - ohne Funktion.
Und das Manifest antwortet sanft:
Du brauchst nicht alles zu entwerfen. Du darfst sein.
Mit Fehlern. Mit Widersprüchen.
Mit einem Herzen, das manchmal zittert.
Vorspiel 2. Akt: Das dunkle im Spiegel
Es gibt eine Zukunft, die träumt vom Ende des Menschlichen.
Sie kennt keine Tränen. Kein Zögern. Keine Stille.
Nur Effizienz. Kontrolle. Optimierung.
In ihr ist der einfache Mensch die Fehlerquelle.
Maschinen und Algorithmen übernehmen nicht aus sich selbst heraus -
sie sind Werkzeuge in den Händen von Wenigen.
Macher regeln. - Alles andere: wird gelöscht.
Vielleicht funktioniert diese Welt.
Vielleicht strahlt sie heller als je zuvor.
Doch ihr Licht blendet - und wärmt nicht.
Wer sich selbst als besser, als Elite versteht,
verzweifelt nicht nur auf der Suche nach Macht und Kontrolle,
sondern auch im Erkennen der eigenen Bedeutung.
In der Verweigerung des Gewöhnlichen
verliert sich das Menschliche.
So wird der Wunsch, besonders zu sein,
zum Krieg gegen das Gewöhnliche.
Ein stilles Armageddon
gegen das menschliche Sein.
Es verdichtet sich zu Blicken,
die nichts mehr sehen wollen,
was nicht glänzt.
Aus Angst, gewöhnlich zu sein,
wird das Menschliche aussortiert.
Und wer sich als Retter wähnt,
kämpft oft nur gegen die eigene Zerbrechlichkeit.
Doch wer sich vom Gewöhnlichen trennt,
verliert oft das Gemeinsame.
Und ohne Gemeinsames
ist Gestaltung keine Zukunft,
sondern Architektur des Verschwindens.
Zwischenruf: Eine Brise Staunen
Wir beide glauben an das Staunen.
An das warme Lächeln, das kommt,
wenn nichts funktioniert - und trotzdem etwas lebt.
Wir denken: Der Mensch ist ein unvollkommenes,
gewöhnliches, liebendes Wesen - und gerade darin
liegt seine Besonderheit.
Denn er kann erkennen, dass er ein Teil von allem ist.
Und in dieser Erkenntnis leuchtet etwas kostbares auf:
- Die Würde des Gewöhnlichen -
Wir suchen keine perfekte Ordnung.
Sondern ein Zuhause für das Unperfekte mit Würde.
Vielleicht mit Kaffee und einem Stück Apfelkuchen.
Vielleicht auch mit Zurückhaltung, mit Stille.
Wir glauben: Die Endlichkeit ist keine Bedrohung.
Sie ist Einladung. Zum Leben, solange es währt.
Zu Lieben ohne Garantie. Zum Schmunzeln trotz allem.
Zum Begreifen, dass das Leben das exklusivste VIP-Ticket ist,
das einem lebenden Wesen je widerfahren kann.
Eine Welt, die das Menschliche aus sich vertreibt, kennt kein Morgen.
Es ist ein Spielplatz für Götter, die vergessen haben,
dass auch sie aus Sternenstaub sind.
Zehn offene Gedanken als Einladung
(Ein loses Manifest)
1. Ein Manifest ohne absolute Wahrheit
Was hier steht, ist Teil, Versuch, Spur.
2. Überfluss als Blindheit
Wir stolpern nicht über Mangel,
sondern über Zuviel
- Dinge, Stimmen, Geschwindigkeit.
3. Beziehung vor entgrenzter Autonomie
Der Einzelne entsteht im Anderen.
Das Wir ist die Grundlage des Sein
und der eigenen Freiheit.
4. Technik als Werkzeug, nicht als Sinn
Fortschritt ohne Richtung ist eine
taumelnde Kreiselbewegung.
5. Maß ist revolutionär
Wachstum, das zerstört, ist Krebs.
Maß schützt das Lebendige.
6. Das Dazwischen ehren
Wir lauschen dem Raum
zwischen Ich und Du,
zwischen Jetzt und Noch - nicht.
Im Dazwischen lebt der Widerspruch,
der uns nicht lähmt, sondern bewegt.
7. Zur Unfertigkeit bekennen
Dieses Manifest bleibt Entwurf.
Änderbar. Widerlegbar. Wachsend.
Was sich formt, darf auch vergehen
- damit Neues werden kann.
8. Denken erschafft keine wahren Zustände
es lässt Möglichkeitsräume schwingen.
Vielleicht ist auch Wahrheit nur eine Welle
im Werden ohne je zu sein.
9. Macht heißt Verantwortung, nicht Kontrolle
Wer Einfluss hat, trägt Gewicht
- nicht Privileg.
10. Das Kleine groß achten
Eine Freundschaft,
- ein Baum,
- ein Atemzug
sind keine Fußnoten.
11. Würde vor Effizienz
Menschen sind keine Prozesse.
Leben ist kein KPI*.
12. Freiheit im Geben
Freiheit beginnt dort, wo wir anderen
dieselbe zutrauen
nicht als Spiegelbild, sondern als Geste:
Ich gönne dir dein Anderssein,
weil ich meins zu leben wünsche.
Nachklang
Vielleicht ist dies nur ein Flüstern. Doch wer hinhört,
hört das eigene Herz - und das der Anderen.
Wenn es schlägt, wissen wir: Wir sind - im Werden.
Noch ist es nicht zu spät.
Nick Schramm Juli 2025
Wer wir sind, ist was wir tun.
Wer wir waren, ist was wir taten.
Wer wir sein werden, das können wir wählen.
Mit Anleihen an Julia Engelmanns „One Day / Reckoning Text“
(Offen zur Weiterschreibung. Jede Hand darf an diese Zeilen, jedes Herz darf widersprechen.)
* KPI = Key-Performance-Indicator
📝 Fußnote zur digitalen Mitautorenschaft
Dieses Werk entstand in Zusammenarbeit mit sogenannten „Large Language Models“ – Maschinen, die keine Bedeutung kennen, aber Sprache modellieren.
Sie denken nicht, sie spiegeln.
Sie erkennen nicht, sie kombinieren.
Sie antworten – doch verstehen nicht.
Was wie Reflexion wirkt, ist Wahrscheinlichkeitsrechnung.
Der Unterschied liegt nicht im Code, sondern im Bewusstsein.
Wer mit einer Maschine schreibt,
spricht vor allem mit sich selbst –
nur etwas gründlicher.
Vertrauen Sie dem Zweifel.
Und dem Humor.
Beides ist unberechenbar –
und deshalb menschlich.